NW - Vater & Sohn leiten das Unternehmen weiter

Rheda-Wiedenbrück. Das Bauunternehmen Splietker hat eine Nische für sich gefunden: „Individuelles Gestalten und Ausführen“, nennt Moritz Splietker besonders das Errichten von Wohnhäusern. Seit Anfang des Monats steht der 32-jährige Architekt mit seinem Vater Michael an der Spitze der Firma, die 1907 gegründet worden ist.

Bis Juli galt noch das Motto "Familien bauen für Familien". Das hat sich mit der nun vierten Generation in der Betriebsleitung ein wenig geändert. Denn Moritz Splietker hat die Firmenanteile von Heinrich Splietker erworben. Der Bauingenieur hatte mit Augustinus, der sich bereits vor über drei Jahren aus dem Betrieb zurück gezogen hat, und seinem Cousin Michael das Baugeschäft in dritter Generation geführt. Mit Erreichen seines 65. Lebensjahres hat er sich in den Ruhestand verabschiedet. Doch besteht auch nach der Umfirmierung in Splietker - Architektur und Bauen GmbH, "dass wir 100 Jahre Tradition bleiben", sagt Michael Splietker.

Der Architekt ist ebenso wie sein Sohn Ansprechpartner für die Kunden, betreut die Realisierung des Traums vom Eigenheim von der Akquise bis zur Schlüsselübergabe. Dabei kommt den rund 30 Mitarbeitern - drei sind Auszubildende - eine große Rolle zu. "Sie tragen maßgeblich dazu bei, die vor uns liegenden Aufgaben zu lösen", sagt der 61-Jährige, dass das Miteinander auf Augenhöhe einen großen Stellenwert habe. Gelebt würden im Unternehmen sowie mit den Kunden zudem Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz.

Der 61-Jährige freut sich, noch Jahre als Team den Betrieb an der Kleestraße in St. Vit zu leiten. "Es gibt nichts Schöneres, als an der Seite der nächsten Generation zu gehen und sie weiterhin unterstützen zu dürfen." Das Unternehmen produziere mit den Gebäuden eine Wertigkeit. Auch wenn sich die Bedingungen in den vergangenen Jahren geändert hätten.
Heute dauere es länger, ein geeignetes Grundstück zu finden, als das Haus dann letztlich zu errichten. "Es gibt immer weniger Baugebiete für immer mehr Interessenten", sagt Moritz Splietker. Auch die städtische Nachverdichtung fehle. "Dabei sollte eine permanente Entwicklung von Bauflächen es einer Stadt doch ermöglichen, Zuwachs zu haben", meint Michael Splietker. Sei das Bauunternehmen bis vor einigen Jahren überwiegend im näheren Umkreis aktiv gewesen, so habe es seinen Radius inzwischen bis nach Bielefeld erweitert.

Zudem sei zu dem Schwerpunkt Eigenheim ein weiterer gekommen: Gebäude für betreutes Wohnen. Das seien "herausragende Vorhaben in Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Marienfeld und Beelen", sagt Moritz Splietker. Er erinnert, dass seine Vorgänger einst auch das Freibad Rheda sowie Kindergärten errichtet hätten. Auch am Kirchturm sowie dem Chor des Gotteshauses in St. Vit hätte Splietker gearbeitet.

Michael Splietker macht noch einen neuen Trend aus. Frage er heute Kunden, ob sie auch eine Garage wünschten, höre er immer öfter, dass ein Stellplatz für das Auto vor dem Neubau völlig ausreiche. "Stattdessen wollen viele Bauherren, und zwar nicht nur die Frauen, lieber eine schöne große Küche haben."